Rückblick auf Portorož von Jesper Fleischer
Sechs Hessen haben, wie berichtet, in Portorož erst trainiert und dann an der Easter-Regatta teilgenommen. Einer von ihnen, Jesper Fleischer, hat seine Eindrücke jetzt zu Papier gebracht und uns geschickt. Und wir schicken sie natürlich postwendend an Euch weiter. Hier sind sie:
„Nach mehr als 10 Stunden Autofahrt sahen wir das, auf das wir uns lange gefreut hatten – das Mittelmeer. Als erstes schauten wir uns unsere Unterkünfte an, wo wir die kommenden elf Tage übernachten würden. Später luden wir die Boote ab, um direkt am Folgetag segeln gehen zu können. Als wir am nächsten Morgen aufstanden: traumhaft schönes Meer, leichter Wind und Sonne mit über 20 Grad. Erstmal wurden wir in die Trainingsgruppen eingeteilt und lernten unsere „Gegner“ kennen: alle aus verschiedenen Ländern wie Malta, Österreich, Italien, Türkei, Slowenien, Serbien, Slowakei, Kroatien und Deutschland – insgesamt rund 500 Boote. Wir waren schon am ersten Segeltag sieben Stunden auf dem Wasser. Und weil wir noch nicht genug hatten, traf sich ein Teil der Hessen später noch im Schwimmbad. Am zweiten Tag ging es schon um 7:30 Uhr mit Frühsport los und dann galt es um 10:30 segelfertig am Club zu sein, bis 17 Uhr trainierten wir auf dem Wasser und trafen uns dann wieder nach dem Segeln. So verliefen auch die kommenden drei Tage und alle waren dann am Ende und freuten sich auf den sogenannten lay day: kein Frühsport, kein Segeln, mal kein Stress. Am Nachmittag machten wir alle gemeinsam einen Ausflug nach Piran, einer kleinen schönen Stadt neben Portoroz. Später besprachen wir die Segelanweisung. Kurz vor dem Abendessen hörte ich auf dem Meer laute Platscher. Ich ging auf den Balkon und sah mehrmals einen riesigen Thunfisch springen.
Am Freitag war der erste Regattatag. Wir waren alle sehr gespannt, wie es laufen würde. Ein harter Kampf stand uns bevor – 120 Boote in einer Gruppe. Als alle mit den Wettfahrten fertig waren, erzählten wir uns direkt wie es gelaufen war. Am zweiten Regattatag segelten wir bei Regen und leichtem Wind raus. Plötzlich blitzte und donnerte es und ein Gewitter zog auf. Das Chaos brach aus und alle wurden schnellstmöglich in den Hafen geschleppt. Leider schlief dann auch der Wind ein und wir brachten keine Wettfahrt zustande. Als Entschädigung gingen wir alle zusammen zum Abendessen und gönnten uns frischen Fisch, Muscheln und leckeres Eis. Sonntag war nochmals ein großer Tag. Es war wieder schönes Wetter und guter Wind.
Nach der Regatta packten wir die Boote zusammen und verabschiedeten uns von allen. Wir freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen und würden auch gerne wieder nach Portoroz kommen.“
Jesper Fleischer – GER 1141
(Fotos: Jörg Fleischer)